Tomáš Skála
Tomáš Skála wurde in Mladá Boleslav (Jungbunzlau) geboren und verlebte seine ganze Kindheit in der Kleinstadt Štětí (Wegstädtl) in der Nähe von Litoměřice (Leitmeritz). Von Klein auf interessierten ihn alle allen Sportarten interessiert, besonders an Fußball. Auch Autos und Motorräder übten ihren Zauber auf ihn aus. Deshalb begann er mit 14 Jahren in Děčín (Tetschen) eine Lehre als Automechaniker und übte dann dieses Handwerk nicht ganz zwei Jahre aus. Dann kam es zu einem Bruch in seinem Leben. Dieses richtete sich nach Westböhmen aus, als er zum Grundwehrdienst in Aš (Asch) antrat. Die Kleinstadt Luby (Schönbach) bei Cheb (Eger) war in der Nähe und hier lernte er seine Ehefrau Martina Lupačová kennen, die Tochter des bekannten Geigenbaumeisters Emil Lupač.
Im Jahre 1990 begann er in der Produktion von Musikinstrumenten bei „Cremona“ zu arbeiten. Während dieser Zeit absolvierte er ein vierjähriges Fernstudium an der Geigenbauerschule in Luby. Anschließend arbeitete er in einer tschechisch-koreanischen Privatfirma in der Herstellung von spitzenmäßigen Geigen. 1997 gründete der Geigenbauer Tomáš Skála seine eigene Firma und arbeitet seither im eigenen Atelier gemeinsam mit seinem Schwiegervater und Lehrer, dem sehr bekannten Geigenbaumeister Emil Lupač.
Kreis der künstlerischen Geigenbauer
An der Jahrtausendwende absolvierte Tomás Skála das Approbationsexamen im Atelier von Tomáš Pilař in Hradec Králové (Königgrätz), aufgrund dessen er in den „Kreis der künstlerischen Geigenbauer“ aufgenommen wurde. Dies ist die Gemeinschaft der etwa vierzig besten Geigenbauer in der Tschechischen Republik. Seit dieser Zeit darf er in diesem schönen Beruf den Titel „Geigenbauermeister“ führen.
Der Geigenbauermeister Tomás Skála stellte seine Instrumente auf einer internationalen Ausstellung in Deutschland und in den Niederlanden vor. Ebenso nahm er an Geigenbauerwettbewerben in der Tschechischen Republik, im bayerischen Mittenwald und im amerikanischen Utah teil. Seine Instrumente zeichnen sich namentlich durch die Ausgereiftheit des Tones und die sorgfältige Verarbeitung aus. Beim Bau dieser Instrumente geht er von den klassischen Modellen „Stradivari“ und „Guarneri“ aus.
Stradivari & Guarneri
Tomáš Skála baut Geigen nach dem Stradivari-Modell von 1720 oder dem Guarneri-Modell von 1743. Gelegentlich fertigt er Bratschen nach dem Modell von J.B. Guadagnini aus dem Jahre 1719 an. Für eine Bratsche von der Korpuslänge von 39 cm und 42,5 cm nutzt er das Modell von A. Stradvari. Für eine Bratsche von der Korpuslänge von 40,7 cm dient das Modell von J. Guarneri, welches das verbreitetste und häufigst empfohlene Instrument dieser Größe ist. Violoncelli baut er nach einem maßvoll veränderten Modell von A. Stradivari mit einer Mensur (Länge der schwingenden Saite) von 68 bis 69,5cm. Problemlos baut er ein 7/8-Cello nach A. Stradivari mit einer Mensur von 66 cm. Kontrabässe verfertigt er nach dem Modell von J. Bini aus dem Jahre 1877 in der Größe ¾ mit der Mensur von 106 cm. Die Instrumente sind mit Öl/Spiritus-Lack bearbeitet entweder im Volllack oder aber es werden auf besonderen Wunsch spezielle Methoden beim Lackieren angewendet, die das Instrument älter aussehen lassen. Die Schönheit und die Reife des Tones dieser Instrumente wird durch ein feines Abstimmen der Resonanzböden und der Resonanzdecken erreicht. Dabei arbeitet der Meister mit dem Frequenzgenerator, mit der Methode des Abklopfens und mit einem Gefühl für das herrliche Material, welches Holz nun einmal ist.
Auf Meisterinstrumenten aus der Hand von Tomaš Skála spielen Künstler aus der Tschechischen Republik, der Slowakei, der Bundesrepublik Deutschland, Spaniens der Niederlande, der USA, Kanadas aber auch im fernen Taiwan, in Südkorea und in Japan.
Tomáš Skála hat mit seiner Frau Martina Skálová (geb. Lupačová) zwei Kinder, eine Tochter Michaela, die sich für Pädagogik, Musik und Sport interessiert und einen Sohn Tomáš, dessen Hauptinteressen Sport und Musik sind. Michael will künftig als Geigenbauer in die Spuren seines Urgroßvaters, Großvaters und Vaters treten. Er geht auf einen tatsächlich schönen Beruf zu.
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