Emil Lupač

(*4.10.1935)

Emil Lupač wurde in Horní Myslová, einem kleinen Dorf unweit von Telč (Teltsch) geboren. Von jung auf interessierte ihn Musik. In der Schulzeit ging er sehr erfolgreich mit Geige und Klarinette um. Seine Beziehung zur Musik führte ihn nach Luby (Schönbach) bei Cheb (Eger). Dort begann er als Schüler der Geigenbauerschule. Seine Instruktoren in der Fachausbildung waren die Geigenbaumeister Josef Vávra, Josef Pötzl und Jiří Mrkvička. Nach der außerordentlich erfolgreichen Beendigung dieser Berufsschule wurde er wegen seines überdurchschnittlichen Talents, seiner Fähigkeiten und seiner Begeisterung für eine zweijährige Weiterbildung ausgewählt, wo Meister Josef Pötzl die Fähigkeiten der Teilnehmer zu höherer Vollendung führte und ihnen die Geheimnisse des Baus von einmaligen Instrumenten nahe brachte. In den Jahren 1954 – 1956 leistete er seinen Grundwehrdienst und diente dabei im Miltär-Blasorchester. Saxophon und und Klarinette wurden zu seinem Steckenpferd fürs ganze Leben.

Nach dieser Zeit war er in der Instrumentenfabrik Cremona tätig und arbeitete gleichzeitig in einem vierjährigen Kurs für künftige Geigenbaumeister an seiner weiteren Qualifikation. Diesen Kurs leiteten Josef Vávra a Wilibald Wilfer.

Seit 1972 arbeitet Emil Lupač selbständig im eigenen Atelier als Geigenbaumeister. Seine Instrumente (Geigen, Bratschen und Violoncelli) verfertigt er nach eigenem Modell. Er geht dabei von den klassischen italienischen Instrumenten aus, wie sie von den beiden Meistern A. Stradivari und Guarneri gebaut wurden. In den 80er Jahren leitete er zweimal Kurse an der Meisterschule. Dort erzog er viele der heutigen Geigenbauermeister. In den Jahren 1989 – 1993 arbeitete er als Meister in der Fachausbildung an der Geigenbauerschule in Luby. In den Jahrzehnten seiner Tätigkeit fertigte Emil Lupač über 400 Meisterinstrumente, von sehr hoher handwerklicher Qualität. Besonders zeichnen sich diese Instrumente durch die Reife des Tons aus. 1975 wurde Emil Lupač in den Kreis der künstlerischen Geigenbauer aufgenommen und später in den Ausschuss dieser Gesellschaft der besten Geigenbauer der Tschechischen Republik. 1985 wurde er zum Experten der Nationalen Sammlung von Musikinstrumenten in Prag ernannt.

Emil Lupač nahm an verschiedenen internationalen Wettbewerben teil, bei denen er folgende Bewertungen erhielt:
– Diplome des internationalen H. Wieniawski-Wettbewerbs in Poznań in den Jahren 1962, 1967, 1977 und 1981.
– Diplome des Internationalen Wettbewerbs in Italien im Jahre 1976 für eine Geige und eine Bratsche und 1979 für eine Geige, eine Bratsche und ein Violoncello.
Zertifikate des Internationalen Wettbewerbs in den USA im Jahre 1978 für handwerkliche Arbeit und Klangeigenschaften an der Geige und ein Zertifikat für handwerkliche Arbeit an der Bratsche.
Zweimal wurde er 1981 und 1985 als Jury-Mitglied auf dem Internationalen Geigenbauer-Wettbewerb nach Hradec Králové (Königgrätz) geladen.

Der Geigenbaumeister Emil Lupač hatte mit seiner Frau Elfriede, geborener Sandner, drei Töchter. Martina, die jüngste, heiratete den künftigen Geigenbaumeister Tomáš Skála.

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