Josef Sandner

(20.6.1901–15.2.1959)

Wurde in Schönbach (heute Luby) geboren. Er stammte aus einer Familie, in der Vater und Großvater das Geigenbauhandwerk ausübten. Nach der Geigenbaulehre, im 17. Lebensjahr, ging er für weitere zwei Jahre zu Meister Lankell, bei dem er sehr viel über das Lackieren von Konzert- und Meisterinstrumenten dazulernen konnte.

Seit 1920 arbeitete er als selbständiger Geigenbauer und „Spezialist“ für Konzertinstrumente (Geigen und Bratschen). In den dreißiger Jahren, während der Weltwirtschaftskrise gab es keine Nachfrage nach Saiteninstrumenten. Er arbeitete deshalb in den Sommermonaten in einem Steinbruch in Oberschönbach (Horní Luby) und versorgte dabei natürlich auch seine kleine Landwirtschaft. In dieser Zeit baute er auch Mandolinen nach italienischem Modell.

 

Nach der Verstaatlichung aller privaten Geigenbauwerkstätten im Jahre 1948 wurde er in der Instrumentenfabrik „Cremona“ angestellt. Dort spezialisierte er sich auf die Herstellung von erstklassigen Violoncelli für den Konzertgebrauch. Seine beiden Söhne Karl und Bruno fielen im zweiten Weltkrieg. Seine Tochter Elfriede heiratete den künftigen Geigenbaumeister Emil Lupač.

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